Hallo ihr Lieben!
Es ist schon wieder Freitag, also Newsletter-Zeit.
Erst einmal ein ganz DICKES Dankeschön an alle, die uns geschrieben haben, die gemalt haben, ein Video gedreht oder uns Foto geschickt haben. Ihr seid einfach klasse! Richtig kreativ! Wir haben uns wirklich sehr gefreut!!!
Bitte meldet euch weiter bei uns, egal wie! Wir vermissen euch nämlich auch!
Es ist so viel passiert in der letzten Zeit, ich könnte einen Roman schreiben. Das habe ich auch erst gemacht (-; , aber dann hat Anne geschimpft. „Viel zu lang!!!“, so ihre Meinung. Und deshalb mache ich aus meinem Roman jetzt zwei Newsletter. Die Schilderung eines ganz normalen Arbeitsnachmittags auf dem Forsthof kommt in Newsletter 3, also nächsten Freitag. Jetzt bekommt ihr die neusten Geschichten von „Rudi“ und Luc.
Die erste Geschichte dreht sich um „Rudi“. Rudi ist das Minischwein, das vor kurzem auf dem Carl Homann Weg hinter Joggern hergelaufen ist. Einige haben uns ja bei der Suche im Wald geholfen. Und tatsächlich ist es uns (also Anne und mir) an einem Vormittag mit Hilfe der Polizei und zwei Spaziergängern gelungen, das Schwein in der Nähe vom Tennisplatz einzufangen. Das war eine sehr spannende Aktion. Wir haben das Schwein eingekreist und dann ein großes Netz über das Schwein geworfen. Das Schwein hat total laut gequietscht. Das fand die ganze Aktion gar nicht toll und hat sich wahrscheinlich total erschrocken und hatte Angst. Aber es konnte ja auch nicht alleine im Wald bleiben. Der Polizist hat sich schließlich auf das Schwein geworfen, und wir haben das Schwein in das Netz gewickelt und ihm die Schnauze zugebunden. Gut, dass ich immer einen Führstrick im Auto habe. Das Schwein war ganz schön schwer. Wir mussten es mit 6 Personen hochheben und in den Kofferraum von unserem Auto legen. Der Spaziergänger musste sich mit in den Kofferraum setzen, damit „Rudi“ (so hat die Polizei das Schwein getauft) nicht während der Fahrt aus seinem Netz gekrabbelt kommt und auf die Sitzbank springt. Auf dem Hof habe ich dann sofort Rosa und Knirps nach draußen gelockt, und die Klappe, durch die sie immer nach Innen laufen, zugemacht. „Rudi“ haben wir dann in den Innenstall gebracht. Ich habe bei der Feuerwehr, allen Tierärzten, dem Ordnungs- und Veterinäramt angerufen, doch niemand wusste etwas von einem herrenlosen Minischwein. Es wurde noch viel verrückter: In Haltern rannten insgesamt 4 herrenlose Minischweine herum. Vielleicht habt ihr davon in der Zeitung gelesen. Ein Schwein wurde in der Westruper Heide eingefangen, ein anderes in Hullern, „Rudi“ bei uns und ein viertes Minischwein wurde leider überfahren. Bisher hat niemand eine Ahnung, wem sie gehören und woher sie kommen.
„Rudi“ hat ein paar Tage bei uns gewohnt. Die Polizistin, die ihn mit eingefangen hat, hat ihn richtig ins Herz geschlossen und ihn ein paar mal besucht. Nun ist es aber leider so, dass fremde Schweine sich untereinander nicht besonders gut vertragen. Und vor allem zwei Eber – so nennt man männliche Schweine – haben oft ziemlich heftigen Streit miteinander. Sie beißen sich dann auch so doll, dass es blutet. Deshalb durfte Rudi nicht zu Knirps und Rosa. Außerdem musste der Tierarzt vom Veterinäramt erst einmal kontrollieren, ob Rudi auch wirklich gesund ist. Es gibt nämlich eine für Schweine sehr ansteckende Krankheit, die sogenannte „Schweinepest“. Das ist so etwas wie Corona, halt nur für Schweine. Für uns Menschen ist die Schweinepest so ungefährlich wie für die Schweine Corona. Rudi ist übrigens total gesund. Das konnte der Tierarzt im Labor sehen, als er die Blutprobe untersucht hat. Beim Blutabnehmen hat Rudi übrigens wieder total geschrien. Aber das musste ja sein. Ist ja auch nicht schön, so eine Blutabnahme. Kennt ihr das? Für Rosa und Knirps haben wir aus Tischen und alten Pferdedecken einen provisorischen Stall gebaut. Aber es hat an den Tagen so feste geregnet, dass auch in ihrer „Tischhütte“ alles schlammig und nass wurde. Das hat ihnen gar nicht gefallen. Deshalb sind sie in die Box neben unserem Misthaufen umgezogen. Ihr erinnert euch vielleicht: Die Box, in der unser Pferdezahnarzt immer die Pferdezähne behandelt.
Aber Rudi fand es ziemlich blöd so alleine. Schweine sind sehr gesellige Tiere – so wie Pferde auch – und werden wirklich traurig, wenn sie alleine sind. Deshalb ist Rudi jetzt zu dem Bauern nach Hullern gezogen, der auch ein Minischwein eingefangen hat. Dieses Schwein und Rudi kannten sich ja, und die beiden waren bestimmt froh, sich nach diesem Abenteuer wiederzusehen. Ja, und Rosa und Knirps waren froh, dass sie wieder in ihren Stall ziehen durften.
Die zweite Geschichte handelt von Luc. Der hat sich nämlich an einem Nachmittag einfach aus dem Staub gemacht. Plötzlich war er weg. Wir haben gerufen und gerufen. Nichts! Kein Luc. Dann sind Anne und ich mit dem Fahrrad durch die Nachbarschaft gefahren und haben gerufen. Nichts! Auch hier war kein Luc. Schließlich sind Anne und Helen in den Wald geritten, um Luc dort zu suchen. Ich habe bei Facebook gepostet, dass wir einen kleinen Mops namens Luc vermissen. Ehrlich, meine Nerven waren schon ziemlich angespannt, und es hat nicht viel gefehlt, und ich hätte geweint. Da habe ich sehr deutlich gespürt, dass Corona nicht spurlos an einem vorbeigeht. Nun, nach zwei Stunden haben Anne und Helen unser Nachbarmädchen mit Luc am Waldrand getroffen. Sie sagte, sie habe Luc im Wald getroffen. Im Video könnt ihr sehen wie Luc mit Helen auf Balu zum Hof zurück reitet. Puh, ich kann euch gar nicht sagen, wie erleichtert wir waren! Wahrscheinlich war es Luc auch einfach langweilig so ohne euch …
Zum Schluss ein paar Gedanken zum Thema Langeweile. Euch geht es zwischendurch wahrscheinlich so wie Luc. Es gibt jetzt wirklich Vieles, was wir nicht tun dürfen: In den Kindergarten, in die Schule oder zur Arbeit gehen, verabreden, reiten, Oma und Opa besuchen, … Das ist traurig und nervt. Aber es ist nun mal so, und wir können es nicht ändern. Wir können nur uns ändern. Wir können uns eine Menge überlegen, was man auch in Corona-Zeiten machen darf: Hütten aus Decken unter einem Tisch bauen, basteln, einen ganz besonderen Kuchen backen (wir probieren gerne (-; ), chinesisch kochen, Bilder malen, Briefe schreiben, witzige Videos drehen, lesen, mit Mama und Papa Fahrrad fahren, in den Wald gehen … Ihr habt bestimmt noch viel mehr Ideen als wir.
Wenn ihr eine ganz besondere Idee habt, wenn ihr etwas habt, von dem ihr sagt: Das macht
total viel Spaß, das sollten andere Kinder auch mal probieren: Lasst es uns wissen! Wir posten das auf der „Forsthof Sythen“ Seite bei Facebook. Schickt uns auch gerne Buchempfehlungen, Tipps für Gesellschaftsspiele und ein geiles Kuchenrezept … Da sind eurer Phantasie keine Grenzen gesetzt. Lasst uns einander gut tun.
Wir „treffen“ uns jetzt jeden Abend um 20.00 Uhr mit unseren Nachbarn vom Stockwieser Kamp zum „Applaudieren“. Wir klatschen dann etwa eine Minute gemeinsam für all die Menschen, die in Corona-Zeiten besonders viel arbeiten müssen und deren Arbeit besonders wichtig ist. Wir applaudieren für Krankenschwestern, Ärzte, Polizisten, die Menschen, die in den Laboren arbeiten, für Verkäufer, LKW-Fahrer und und und. Mit dem Applaus wollen wir uns bei ihnen bedanken und ihnen sagen, dass ihre Arbeit wichtig und wertvoll ist. Ja, und abschließend hören wir uns gemeinsam ein Lied an und wünschen uns eine „Gute Nacht“. Ich habe danach auf jeden Fall immer gute Laune und kann besser schlafen. Es ist gut zu spüren, dass man nicht allein ist.
Wisst ihr, was in Corona-Zeiten auch wichtig ist? Sport! Ohne Sport wird man dick und traurig. Ehrlich! Deshalb machen wir bei schönem Wetter immer im Garten Sport und auch Amigo muss Sport machen. Sonst wird er auch dick und traurig. Ich nehme ihn jetzt ab und zu mit auf Fahrradtour. Das freut Amigo und auch viele Menschen, die uns sehen. Die meisten müssen lachen, wenn sie sehen, dass Amigo kein großer Hund, sondern ein Pony ist. (-:
Im Video könnt ihr sehen, was hier so los ist. Und im nächsten Newsletter schreibe ich euch etwas über das neue Reitstübchen, Pferde und Alpakas und das erste grüne Gras, und und und Ihr dürft euch übrigens auch ein Thema wünschen. Wenn ihr Fragen habt oder von einem Tier etwas mehr erfahren möchtet, lasst es uns wissen.
Unsere Spezialaufgaben sind nicht ganz ohne, das geben wir zu. Und ich gebe zu: Ich bin kläglich gescheitert. Aber ich habe mir vorgenommen, weiter zu üben. Denn Gleichgewicht ist beim Reiten (und nicht nur beim Reiten, sondern eigentlich überall im Leben) total wichtig. Wer kein Gleichgewicht halten kann, fällt öfter hin, fällt vom Roller, Fahrrad oder auch vom Pferd. Nutzen wir doch die Chance, jetzt mehr Zeit zu haben, etwas Neues und Schwieriges zu üben. Und wenn Mama und Papa mitmachen, dann wird es bestimmt lustig! Lachen stärkt das Immunsystem, das heißt, Lachen macht stark gegen Corona. Und wenn ihr Kniebeugen nicht auf einem Bein schafft, dann macht sie auf zwei Beinen. Besser als gar nichts … Wie „gesagt“, ohne Sport wird man dick und traurig.
Ich freue mich schon darauf, von euch zu sehen, zu hören und/oder zu lesen!!!
Liebe Grüße, passt auf euch und andere auf, bleibt gesund und genießt all das, was ihr auch in Coroana-Zeiten machen dürft. Das ist gar nicht soooo wenig.
Die Vier- und Zweibeiner des Forsthofes