Newsletter 2.8
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Seit Samstag gehört Tilda zu uns. Tilda ist eine Mischlingshündin aus einem spanischen Tierheim. Freitag ist sie in Spanien in eine Transportbox gestiegen und ist dann 20 Stunden bis nach Deutschland gefahren. Zum Glück durfte sie sich ihre Transportbox mit einem Hundefreund teilen. So konnten sie sich gegenseitig ein wenig beruhigen und trösten. Denn Hunde verstehen ja nicht, warum sie plötzlich in eine Box gesperrt und in einen Transporter verfrachtet werden. Dann rumpelt und schaukelt es die ganze Zeit, es ist dunkel, riecht seltsam. Hunde denken ja nicht: „Achso, wir fahren jetzt nach Deutschland und da wartet ein neues zu Hause auf mich.“ Für sie ist es einfach nur unverständlich und stressig. Und wenn man Angst hat, dann ist es immer gut, wenn man einen Freund an seiner Seite hat. Das ist bei Hunden genauso wie bei uns Menschen.
Ich habe Tilda zusammen mit einer Freundin in der Nähe von Heinsberg abgeholt. Das sind von Haltern aus gute anderthalb Stunden Fahrt. Normalerweise findet die Übergabe der Hunde immer im großen Garten der Chefin der Tierschutzorganisation statt. Doch aufgrund von Corona war auch das natürlich völlig anders. Wir durften nicht aus den Autos aussteigen, und die Hunde wurden uns dann zum Auto gebracht. Die Warterei war ganz schön aufregend. Ich hatte Tilda ja bisher nur auf Fotos gesehen. Vielleicht sieht sie „in echt“ ja ganz anders aus. Und ob sie wirklich so nett ist, wie in der Beschreibung? All solche Gedanken kreisten mir im Kopf rum. Tilda hieß in Spanien übrigens Carla. Da aber der Hund von Marie, meiner mittleren Tochter, Marla heißt, haben wir beschlossen, sie umzunennen. Marla und Carla, das ist einfach zu ähnlich. Und die Frau von der Tierschutzorganisation meinte auch, dass die Hunde im Tierheim nicht so oft bei ihrem Namen gerufen werden. In den Tierheimen dort leben an die 300 Hunde. Da bleibt keine Zeit zum Streicheln, Spielen und Erziehen.
Nun, Tilda ist in Wirklichkeit noch süßer und hübscher als auf den Fotos, die im Internet waren. Allerdings hatte sie Milben, so dass sie jetzt einige kahle Hautstellen hat. Das sieht natürlich nicht so schön aus. Aber das Fell wächst wieder. Und für mich ist sie auch mit kahlen Stellen zusammen mit Luc der tollste Hund ever. Aufgrund der kahlen Stellen und auch weil Tilda viel zu dünn ist, friert sie draußen schnell. Sie findet dieses Wetter hier einfach nur schrecklich. Aber das Wetter ist auch das Einzige, was Tilda aus Spanien vermisst. Ansonsten fühlt sie sich gerade wie im 7. Himmel: Ein eigenes, weiches Körbchen vor dem Kamin, ausreichend Futter, um das man sich nicht streiten muss, Menschen, die mit einem Kuscheln und einen netten Mops-Hundekumpel. Sie meint: Besser muss nicht. Und wir versichern ihr, dass auch das Wetter hier in Deutschland bald besser wird. Zur Zeit genießt Tilda ihre Ruhe. Sie chillt und schläft ganz viel. Die lange Fahrt, die vielen neuen Eindrücke und auch die Behandlung gegen die Milben waren sehr anstrengend für sie. Ich bin sicher: Wenn ihr wieder kommen dürft, dann ist Tildas Fell nachgewachsen und sie freut sich darauf, mit euch in den Wald zu gehen.
Tilda wurde über die Tierschutzorganisation „Hund sucht Mensch“ vermittelt. Wir waren sehr zufrieden. Wer mit dem Gedanken“schwanger geht“, sich einen Hund zuzulegen: Hunde aus dem Tierheim sind oft tolle Hunde, die auch in einer Familie gut zurecht kommen können. Mir haben bei der Entscheidung, einen Hund aus dem Tierschutz zu nehmen, die Gespräche mit einem Hundetrainer und mit den Leiterinnen von Tierschutzorganisationen sehr geholfen.
Morgen kommt die Sattlerin auf den Hof. Sattler ist ein richtiger Beruf. Sattler können Sättel bauen, und sie können vor allem kontrollieren, ob der Sattel einem Pferd wirklich passt. Das ist nämlich sehr wichtig. Seid ihr schon einmal mit Schuhen gelaufen, die gedrückt oder gescheuert haben? Das tut ganz schön weh. Und oft hat man dann anschließend eine Blase, und es blutet sogar. Ihr könnt dann sagen: „Diese Schuhe ziehe ich nicht mehr an. Darin tut das Laufen weh, die drücken.“ Aber ein Pferd kann das nicht sagen. Aber es zeigt uns auch, wenn ihm ein Sattel nicht passt. Dann tut Pferden der Rücken weh, die Muskeln sind verhärtet, das Pferd zuckt zusammen, wenn man es am Rücken bürstet und manchmal bilden sich auch „Kuhlen“ im Rücken, weil der Sattel so in den Rückenmuskel gedrückt hat. Ja, und beim Reiten hat das Pferd natürlich erst recht Schmerzen, wenn ihm der Sattel nicht passt. Denn dann sitzt darauf ja noch der Reiter. Deshalb ist es ganz wichtig, in regelmäßigen Abständen einen Fachmann oder eine Fachfrau die Sättel kontrollieren zu lassen. Letzte Woche war unsere Sattlerin schon einmal hier, und sie hat festgestellt, dass die Sättel von Balu, Kasper und Jou eine Änderung brauchen. Ja, und das werden wir morgen machen. Denn wir möchten ja, dass unsere Ponys Spaß beim Reiten haben. Und Spaß haben sie bestimmt nicht, wenn sie der Sattel drückt und zwackt.
Für den Malwettbewerb sind schon viele tolle Kunstwerke abgegeben worden. Wer noch mitmachen möchte: Bis Sonntag habt ihr noch Zeit. Greift zu Farbe und Papier und malt, worauf ihr euch am meisten freut, wenn Corona uns nicht mehr einschränkt.
Ich habe auch überlegt, worauf ich mich freue. Mir ist soooo vieles eingefallen. Sich zur Begrüßung wieder umarmen, nah beieinander sitzen, in ein Konzert gehen, auf dem Marktplatz sitzen und Eis essen und natürlich wieder zusammen mit euch reiten!!! Ich freue mich auch wieder auf Aktionen auf dem Hof. Feste, Müllsammeln, Ralleys, … Und wisst ihr, was mir dann für ein Gedanke kam? Ich mag nicht mehr warten! Klar, auf Umarmungen, beieinander sitzen und mit euch reiten, da muss ich noch geduldig warten. Aber, ich muss nicht auf alles warten. Müll dürfen wir sammeln! Ich fand unsere Müllsammelaktionen immer richtig toll und vor allem total wichtig! Wir haben nur diesen einen Planeten. Da gibt es keinen Plan-et „B“; wir haben keinen Planeten in Reserve, keinen Ersatzplaneten. Mit unserer Mutter Erde sollten wir achtsam umgehen, wenn wir weiter auf ihr leben möchten. Deshalb ist mir Müllsammeln eine echte Herzensangelegenheit. Klar, wir dürfen nicht in großen Gruppen zusammen losziehen. Aber: Du darfst zusammen mit deiner Familie oder zusammen mit einem guten Freund Müllsammeln.
Mein Vorschlag:
Zieht irgendwann in der ersten Februarwoche los und sammelt Müll. Wo, das entscheidet ihr. Am besten dort, wo euch der Müll schon lange nervt, worüber ihr euch schon lange Zeit ärgert. Setzt dem Ärger ein Ende und ab mit dem Müll in einen großen Beutel. Den Beutel dürft ihr in unseren Pferdehänger legen, und ich fahre den ganzen Müll am 8.2.2021 zum Bauhof. Also: Unser Pferdehänger steht ab dem 1. Februar für gesammelten Müll zur Verfügung. Wenn ihr etwas besonders Kurioses findet: Macht doch ein Foto und schickt es mir. Ihr dürft mir auch gerne Bilder von euch in Aktion oder vor eurem Müllberg schicken. Ich möchte diese Fotos auf der Facebookseite des Forsthauses veröffentlichen. Deshalb: Schickt mir nur Bilder, mit deren Veröffentlichung eure Eltern einverstanden sind.
Wisst ihr, was genauso wichtig ist wie Müllsammeln? Müll vermeiden! Warum Wasser aus Plastikflaschen trinken? Direkt aus dem Hahn ins Glas schmeckt genauso gut. Ich bin mir ganz sicher, dass ihr und eure Familien auch viele gute Ideen zur Müllvermeidung habt. Ich habe eine große Bitte: Schickt mir diese Ideen! Es müssen keine riesigen, revolutionären Ideen sein. Auch kleine Ideen verändern die Welt! Also. Her mit euren Ideen. Ich möchte auch diese Ideen gerne auf der Forsthof Sythen Facebook Seite teilen. Wer möchte, darf auch ein Foto (von sich oder der Umsetzung der Idee) dazu schicken. Das ist aber kein „Muss“. Vielleicht lassen sich ja auf diesem Weg Einige anstecken und werden auch zu Müllreduzierern. Denn: Nicht nur Viren sind ansteckend, sondern zum Glück auch gute Ideen. Also: Tragt dazu bei, dass sich Menschen von eurer guten Idee anstecken lassen und so dazu beitragen, dass wir mit Mutter Erde achtsamer umgehen.
Ich wünsche euch noch eine gute Woche, haltet die Ohren steif und: Her mit euren Kunstwerken, mit gesammeltem Müll und her mit guten Ideen zur Müllvermeidung!
Liebe Grüße: Petra und alle Forsthöfler